
Nachhaltig
Das grosse Dilemma
Ermutigung
Jede Änderung, die in Gesellschaften und Organisationen geschieht, braucht Einzelne, die sie anstossen.
Klimaangst und -verzweiflung entstehen nicht allein durch Horrorszenarien, sondern vor allem durch politische Tatenlosigkeit, inhaltsleeren Optimismus und falschen Trost.
Hoffnung, vielleicht sogar so etwas wie Zukunftslust, entsteht nicht theoretisch, nicht allein durch Reden und Konzepte. Und schon gar nicht durch abwarten, bis sich die Mächtigen der Welt auf einen Masterplan geeinigt haben. Sondern durch gelebtes gemeinsames Tätigsein.
Weil die Zukunft das ist, was in der Gegenwart geschafft wird, gilt auch: Unsere Zukunftsentwürfe prägen jetzt das Handeln.
Wir brauchen eine Zukunftserzählung mit dem Arbeitstitel «Der Kampf gegen die Klimakatastrophe und ich».
Quelle: Daniel Graf. Ja, Zukunftslust, verdammt! REPUBLIK 14.02.2023
Die Welt braucht nun mutige Menschen. Mut in der Klimakrise heisst: Sagen, was ist. Und auch: Sagen, was sein könnte.
Mut wächst vor allem dort, wo wir viele sind. Wo wir auf der Suche nach Hoffnung genau hingucken und sehen, wer schon längst etwas tut, wo sich schon längst etwas bewegt, wo sich kleine Lichtblicke zu Strahlen zusammentun.
Luisa Neubauer, Klimaaktivistin. Buch: Was wäre, wenn wir mutig sind. 2025
Jeder und jede optimiert seine individuelle Leistung, während unsere kollektive Infrastruktur in vielen Ländern zerbröckelt.
Die Zukunft liegt nicht in der persönlichen Optimierung, sondern in der kollektiven Transformation.
Übersetzt von: Daniela Andrade. Post on LinkedIn. 08.08.2025
Eigentlich ist es ja atemberaubend, wie viele Möglichkeiten wir haben, um eine bessere Welt zu schaffen, beziehungsweise eine gute Welt zu bewahren.
Niemals in der Geschichte der Menscheit hatten wir so viele mächtige Werkzeuge dafür in der Hand. Es darf nicht sein, dass wir diese Werkzeuge nicht zum Besseren für acht Milliarden Menschen nutzen.
Joachim Laukemann und Martin Läubli. Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber über Lösung der Klimakrise. Tages-Anzeiger 31.12.2024.
Wir, die wir heute leben, befinden uns in der wirklich einzigartigen Lage, etwas zu erreichen, was für unsere Vorfahren undenkbar war: eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.
Was uns von unseren Vorfahren unterscheidet, sind die Möglichkeiten, die wir aufgrund wirtschaftlicher und technologischer Veränderungen haben. Wir können verantwortungsvolle Entscheidungen treffen, die uns weiterbringen, aber wir könnten auch beim Status quo bleiben. Eine nachhaltige Zukunft kommt nicht von allein - wenn wir sie wollen, müssen wir sie selbst schaffen. Wir haben die Chance, die erste nachhaltige Generation zu sein, aber das geschieht nicht automatisch.
Hannah Ritchie. Buch: Hoffnung für Verzweifelte. Wie wir als erste Generation die Erde zu einem besseren Ort machen. 2024

© The Studio | Shutterstock, Inc. [US] 2025
Eine der schwierigsten Fragen lautet: Was kann ich tun? Was kann jeder Einzelne von uns tun, um die radikale Wende zu ermöglichen und für eine nachhaltigere Welt zu sorgen?
Eine wichtige Rolle, die Menschen spielen können, besteht darin, sich selbst sowie ihren Freunden und Familien zu helfen, positiv zu bleiben und nicht in Verzweiflung zu verfallen.
Die grosse Herausforderung in der aktuellen Situation wird nämlich vor allem mentaler Natur sein. Es wird nicht einfach sein, angesichts so grosser Schwierigkeiten nicht den Mut zu verlieren. Optimistisch zu bleiben ist nicht leicht, wenn es so viel gibt, das uns Sorge bereitet, ob es nun Zugang zum Wasser, sinkende Lebensstandards oder beängstigende Wetterextreme sind.
Einzelpersonen können nur dann echte Veränderungen bewirken, wenn sie gemeinschaftlich agieren, als Aktivisten, Aktionäre und Wähler. Sie können auf Veränderungen in der Politik und im Bildungssystem drängen. Sie können verlangen, dass die Kosten der erforderlichen Wende gerecht aufgeteilt werden, sodass die Reichen mehr bezahlen als die Armen. Sie können sich zur Wahl stellen.
Gemäss Graeme Maxton. Buch. Change! Warum wir eine radikale Wende brauchen. 2018
Die erste Ermutigung ist, dankbar dafür zu sein, in einer Zeit zu leben, die so sehr zur Veränderung herausfordert und diesen sinnlichen Instinkt in uns weckt, das Leben zu erhalten.
Der zweite Ratschlag lautet: Hab' keine Angst vor der Zukunft, die in der Dunkelheit liegt, keine Angst vor Ungewissheit, Stress, Verlorenheit, denn all das gehört zu einem einschneidenden Wandel dazu. Alles Neue reift zuerst im Dunkeln. Und wir können nicht auf fertige Pläne warten, um den nächsten Schritt zu tun.
Der dritte Tipp ist: Ärmel hochkrempeln. Engagiere Dich politisch, verschaff Dir Durchblick, stell' Fragen nach Ziel und Sinn. Jeder kann das. Lehn Dich nicht zurück, lass Dich nicht entmutigen oder lähmen. Es gibt so viel zu lernen und zu tun in dieser Zeit.
Und viertens würde ich sagen: Habe Mut zur Vision. Wir müssen es uns erlauben, positive Visionen der Zukunft in uns erblühen zu lassen. Denn es wird nichts Neues durch uns in die Welt kommen, was nicht vorher in unserem Bewusstsein Gestalt angenommen hat.Geseko v. Lüpke. Buch: Politik des Herzens. Nachhaltige Konzepte für das 21. Jahrhundert. 2015. S. 93 - 105: Im Gespräch mit Joanna Macy (1929 - 2025), Ökophilosophin, Aktivistin und Systemwissenschaftlerin.

© Sergey Nivens | Shutterstock, Inc. [US] 2023
Buchtipp
Human
Nature - Nine Ways to Feel about Our Changing Planet.
Kate Marvel, Klimawissenschaftlerin, 2025
Eine fesselnde Erkundung des Klimawandels, die neun verschiedene Emotionen nutzt, um die Wissenschaft, die Geschichte und die Zukunft unseres im Wandel begriffenen Planeten besser zu verstehen.
Übersetztes Zitat aus dem Buchumschlag
